Unsere Philosphie - Unsere Haltung
Unsere Philosphie - Unsere Haltung
Als Institut für Traumapädagogik verstehen wir Weiterbildung als einen professionellen Entwicklungsprozess, an dem die Teilnehmenden aktiv partizipieren. Neben dem hohen fachlichen Anspruch, den wir selbst an uns haben, sehen wir deshalb die anerkennende und wertschätzende Haltung gegenüber allen Teilnehmenden als Basis für Bildungs- und Entwicklungsprozesse.
Eine traumapädagogische und traumafachberaterische Weiterbildung darf jedoch nicht bei der Anerkennung stehen bleiben.
Im Rahmen des Prozesses möchten wir allen Teilnehmenden auch die Möglichkeit geben, sich intensiv und kritisch mit eigenen Haltungen, vermeintlichen Gewissheiten und der arbeitgebenden Institution auseinander zu setzen. Bei dieser Auseinandersetzung spielt die Gruppe der Weiterbildungsteilnehmenden eine wichtige Rolle, weshalb diese Gruppe auch über den gesamten Zeitraum stabil bleibt. Die Belegung einzelner Module ist deshalb beim ITB nicht möglich.
Der Umgang mit traumatisierten Menschen ist oft herausfordernd, weshalb sowohl die professionelle Haltung, die pädagogische Institution als auch die sozialen Rahmenbedingungen entsprechend weiterentwickelt werden müssen.
Traumatisierte Kinder, Jugendliche und Erwachsene brauchen (und verdienen) besondere Zuwendung, pädagogische Unterstützung und einen sicheren Ort, um korrigierende Erfahrungen im Hier und Jetzt machen zu können und so soweit als möglich ihre traumatischen Erfahrungen aus der Vergangenheit bearbeiten zu können.
Die Traumapädagogik zielt deshalb auf die Gestaltung von möglichst sicheren Orten für schwer belastete Menschen in allen pädagogischen und beraterischen Arbeitsfeldern. Diese sicheren Orte lassen sich vor allem über haltende und zuverlässige Beziehungsangebote und verlässliche Strukturen beschreiben.
Traumapädagogik hilft Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, mit ihrer traumatischen Erfahrung zurecht zu kommen. Ziel ist es, die psychische Stabilität der Betroffenen zu fördern und wieder ein gesundes Maß der Selbstermächtigung zu erlangen.
Traumapädagogik richtet sich aber auch an die pädagogischen Fachkräfte. Die Anerkennung ihrer großen beruflichen Leistungen sowie die Notwendigkeit von eigener Sicherheit und Entlastung in der Arbeit sind in der Traumapädagogik sehr wichtig.
Traumapädagogik ist eine noch recht junge Teildisziplin der Pädagogik. Sie ist durch eine wertschätzende Haltung gegenüber Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen geprägt, die hoch belastende Lebenserfahrungen machen mussten. Im Mittelpunkt dieser Haltung steht die Akzeptanz des „Guten Grunds“, nachdem jedes Verhalten von Menschen den inneren Wünschen, Bedürfnissen und Notlagen entspringt.
Als Institut für Traumapädagogik Berlin stehen wir für eine explizit pädagogische Verortung dieser Disziplin. Theoretisch sind unsere Inhalte deshalb besonders in der psychoanalytischen Pädagogik sowie der Gestaltpädagogik verankert. Wir integrieren die Erkenntnisse der Psychotraumatologie, der Neurobiologie, verschiedener therapeutischer Schulen sowie der Bindungsforschung in unser Curriculum, überprüfen jedoch stets ihre Bedeutung für die pädagogische Praxis.
In unseren traumapädagogischen Fort- und Weiterbildungen ist uns die Entwicklung einer reflektierten Haltung bei den einzelnen Teilnehmenden und/oder in Teams besonders wichtig. Die Reflexion über (belastete) pädagogische Beziehungen und eigene emotionale Verwicklung von Fachkräften ist ein wesentliches Merkmal der Weiterbildungskurse des ITB. Aus einer solchen Reflexion und Haltung ergeben sich einige spezifische Handlungsmöglichkeiten für Pädagog:innen, die jedoch nur dann nutzbar sind, wenn ihnen ein traumapädagogisches Fallverstehen vorausgeht. Jener von uns entwickelte Ansatz des Fallverstehens prägt methodisch sowohl Teile der Weiterbildung als auch die begleitende Supervision und wird mittlerweile in zahlreichen pädagogischen Institutionen und Teams genutzt.(Traumapäd agogische Ansätze sollten in allen Bereichen genutzt werden, in denen Kinder, Jugendliche oder auch Erwachsene (psychologisch) betreut werden. Hierzu gehören nicht nur Jugendämter, Flüchtlingsunterkünfte oder psychiatrische Einrichtungen. Da bereits im Kleinkindalter traumatischer Erfahrungen gemacht werden können, stehen auch Bildungseinrichtungen wie Schulen oder Kitas in der Verantwortung, entsprechende Konzepte zu entwickeln.
Zimmermann, D., Rosenbrock, H. & Dabbert, L. (Hrsg.) (2017): Praxis Traumapädagogik. Perspektiven einer Fachdisziplin und ihrer Herausforderungen in verschiedenen Praxisfeldern. Weinheim: Beltz Juventa.
Zimmermann, David (2017): Traumatisierte Kinder und Jugendliche im Unterricht. Ein Praxisleitfaden für Lehrerinnen und Lehrer. Weinheim, Basel: Beltz (Pädagogik).
Zimmermann, D. & Dabbert, L. (2021) (Hrsg.): Traumapädagogik in der Kita. Kindergarten heute (Wissen kompakt).
Zimmermann, D. & Lindner, A. (2022): Fluchterfahrungen, Traumatisierungen und die Bedeutung des Fallverstehens als pädagogische Diagnostik. In: Piegsda, F., Bianchy, K., Link, P.-C., Steinert, C. & Jurkowski, S. (Hrsg.): Diagnostik und pädagogisches Handeln zusammen denken. Beispiele aus den Bereichen Emotionale und Soziale Entwicklung – Sprache und Kommunikation (S. 57-76). Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.
Unser Team stellt sich vor